HYPO Oberösterreich - Geschäftsbericht 2021

20 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Konzernlagebericht Risikomanagement Die von der HYPO Oberösterreich im Jahr 2021 weiterhin verfolgte Risikostrategie wurde aus den Anforderungen, die sich aus der Geschäftsstrategie in Verbindung mit der Mittelfristplanung, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den gesetzlichen nationalen und europäischen Rahmenbedingungen ergeben, abgeleitet. Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, ist in der HYPO Oberösterreich ein Risikomanagement implementiert, dessen Ziel und Aufgabe es ist, Risiken in der Bank zu identifizieren, zu messen und zu begrenzen. Die zentrale Risikosteuerung erfolgt im dafür eingerichteten Risikokomitee. Aufgabe des Risikokomitees ist die wechselseitige Information und Beratung zur Risikosituation der Bank anhand der vorhandenen Risikoberichte, die Diskussion der Risikostrategie und des Limitwesens sowie die Beratung von Vorschlägen zur Risikooptimierung. Kreditrisiko Konkrete strategische Vorgaben zur Begrenzung des Kreditrisikos in den Assetklassen der Kundenforderungen sowie für die Eigenveranlagung der Bank sind in der Risikostrategie sowie dem Limitwesen verankert. Durch die intensive und durchgängig systematische Einzelfallbearbeitung kann die Risikosituation in den Teilportfolien laufend optimiert werden. Die im externen Vergleich sehr gute Adressenausfallsrisikosituation hat sich weiter gefestigt, die NPL-Quoten sind weiterhin äußerst niedrig. Die Corona-Krise hat bislang keinen messbaren Einfluss auf diese Quoten. Nach finaler Veröffentlichung der EBA/ GL/2020/06 wurde eine interne GAPAnalyse durchgeführt. Die sich dadurch ergebenden Anpassungen im internen Regelwerk betrafen jedoch überwiegend erhöhte interne Dokumentationserfordernisse. Inhaltlich wurde festgestellt, dass aufgrund des bisherigen Regelwerks auf Basis der FMA-MS-K wenig Anpassungsbedarf bestand. Sämtliche Änderungen wurden Anfang Juni 2021 in einem Antrag an den Gesamtvorstand zusammengefasst und beschlossen. Marktrisiko Der Steuerung der Marktrisiken, insbesondere des Zinsänderungsrisikos im Bankbuch sowie des Risikos, dass es aufgrund von negativen Markteinschätzungen zu Abwertungen bei Schuldtiteln im Eigenbesitz kommen könnte (Creditspread-Risiko), wird große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Einhaltung der vom Vorstand beschlossenen Risikostrategie sowie Risikotragfähigkeits- und Marktrisiko-Limite sowie der aufsichtlichen Limite wird laufend überwacht. Auswirkungen auf den Marktwert sowie auf die Ertragssituation der Bank – bedingt durch Veränderungen der Zinsstruktur sowie durch CreditspreadÄnderungen – werden laufend beobachtet und berichtet. Der Fokus liegt dabei in der Betrachtung der Neugeschäfte im Fixzins-Bereich. Die daraus entstehenden Zinsrisiken werden nach Ertrags- sowie Barwert aktiv ausgesteuert. Klimabezogene Risiken Die Forderungen an Kunden sowie die Positionen des Wertpapier-Nostrobestandes (Stand 31. Dezember 2021) wurden mit einem automatisationsunterstützten externen Tool auf ESG-Risiken gescreent. Das Screening umfasste 63.250 Geschäftsfälle mit einem Volumen von 7.556 Millionen Euro. Dabei wird eine Vielzahl an Risikoindikatoren (wie z.B. Waldbrand-, Hochwasser- und Lawinengefahr) mit den NACE-Codes und der Region verknüpft und zu Gesamtscores auf verschiedenen Aggregationslevels zusammengefasst. Das Ergebnis des Screenings ergab keine Position im Portfolio mit einem hohen Gesamtrisiko. Nur eine geringe Anzahl an Fällen weist ein leicht erhöhtes Risiko auf. Diese identifizierten Risikopositionen werden detailliert geprüft und entsprechende Maßnahmen abgeleitet. Liquiditätsrisiko Die Fristenkongruenz hat in der HYPO Oberösterreich einen hohen Stellenwert. Zur Begrenzung des Risikos aus Fristeninkongruenzen existieren vom Vorstand festgelegte Limite für das operative und strukturelle Liquiditätsrisiko. Die Ergebnisse der Stresstests zeigen, dass die HYPO Oberösterreich in der Lage ist, ihren Verbindlichkeiten jederzeit nachzukommen. Operationales Risiko Die Identifikation von operationalen Risiken erfolgt über eine Schadensfalldatenbank, welche auch die Grundlage für ein laufendes Berichtswesen an das Management darstellt. Darüber hinaus werden organisatorische Maßnahmen (z.B. Trennung von Markt und Marktfolge) und EDV-technische Maßnahmen getroffen, um das operationale Risiko zu begrenzen. Ein internes Kontrollsystem, Kompetenzregelungen sowie Prüfungen der Internen Revision gewährleisten einen hohen Sicherheitsstandard. Insbesondere auf die technische Weiterentwicklung des Internen Kontrollsystems hinsichtlich Prozessmanagement wurde auch im Jahr 2021 wie in den Vorjahren besonders Wert gelegt und wird im Jahr 2022 fortgesetzt. Für Informationen zu den Risikomanagementzielen und -methoden sowie zu Aussagen hinsichtlich bestehender Ausfalls- und Marktrisiken wird auf die Ausführungen im Risikobericht im Anhang (Notes) zum Konzernabschluss sowie auf die Offenlegung gemäß Teil VIII der CRR auf der Homepage des Kreditinstituts unter www.hypo.at verwiesen. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Dieses System stellt sicher, dass unternehmerische Sachverhalte bilanziell richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt sowie in die Rechnungslegung übernommen werden. Die wesentlichen Merkmale des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess in der HYPO Oberösterreich sind folgende: • Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems. • Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Abteilungen sind in quantitativer wie qualitativer Hinsicht ausreichend ausgestattet. • Die Funktionen der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche sind klar getrennt.

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