41 Konzernlagebericht Segment Financial Markets Eigenveranlagung Die Strategie für das Jahr 2021 fokussierte sich neuerlich auf den Ausbau des Liquiditätsportfolios. Vom gesamten Investitionsvolumen von 97,0 Millionen Euro flossen rund zwei Drittel (67,1 Millionen Euro) in liquide Wertpapiere. Zugänge von 14,0 Millionen Euro in Staatsanleihen und Anleihen von Bundesländern sorgten für vollständigen Ersatz abreifender Papiere in dieser Kategorie. Der Bestand an liquiden Pfandbriefen konnte durch Zukäufe von 53,1 Millionen Euro erneut ausgebaut werden. Im Portfolio TreasuryVeranlagungen mit Anleihen von Banken gab es bei Zukäufen von 29,9 Millionen Euro insgesamt einen minimalen Rückgang des Bestands. Durch Investitionen in Höhe von 97,0 Millionen Euro bei gleichzeitigen Fälligkeiten von 68,3 Millionen Euro kam es zu einem Anstieg des Wertpapier-Eigenbestands von 28,7 Millionen Euro. Die Zuwächse im Wertpapierbestand in den letzten Jahren wurden vorausschauend für das Jahr 2022 getätigt. Durch größere Tilgungen wird sich der Bestand der Eigenveranlagung im kommenden Jahr wieder plangemäß reduzieren. Das weiterhin niedrige Zinsniveau sorgte dafür, dass bei kürzeren Laufzeiten Negativrenditen nicht vollständig vermieden werden konnten. Der Anlagehorizont lag bei den Papieren im Liquiditätsdepot größtenteils im Bereich von 10 bis maximal 20 Jahren, bei Treasury-Veranlagungen im Schnitt bei etwa 5 Jahren, mit der längsten Laufzeit von 10 Jahren. Im Zuge des Nachhaltigkeitsschwerpunktes wurde der gesamte WertpapierEigenbestand einer Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen. Gemessen an der Ratingeinstufung von ISS ESG (eine der weltweit führenden Rating-Agenturen im Bereich der nachhaltigen Geldanlage) Treasury entfallen mehr als 75 Prozent des Portfolios auf führende Unternehmen jeder Branche bzw. Staaten hinsichtlich ihres ESG-Leistungsgrades, die dafür mit dem sogenannten Prime Status ausgezeichnet werden. 7,5 Prozent entfallen bereits auf Green und Social Bonds. Refinanzierung Die 2020 neu definierten strategischen Kernpositionierungen haben bereits die Refinanzierungsstrategie 2021 maßgeblich geprägt. Der Fokus auf Wachstum im aktivseitigen Kundengeschäft war der wesentlichste Treiber des Refinanzierungsbedarfs. Geringere Fälligkeiten verbriefter Verbindlichkeiten als im Vorjahr in Höhe von rund 272 Millionen Euro (2020: rund 363 Millionen Euro) federten den Effekt etwas ab. Mit der ersten „grünen“ 250 Millionen Euro-Subbenchmark Covered Bond-Emission, die unter dem 2021 erstellten Green Finance Framework der HYPO Oberösterreich begeben wurde, konnte die Verankerung des Schwerpunktes Nachhaltigkeit weiter vorangetrieben werden. Die 7-jährige Transaktion generierte eine Nachfrage von über 500 Millionen Euro und war in mehrerer Hinsicht ein Erfolg. Es war die erste syndizierte Emission der Bank seit 3 Jahren und mit einem Spread von Mid-Swap +4 Basispunkte war es der engste Spread sowie mit einer Rendite von –0,132 Prozent die erste negative Rendite, die von der Bank auf solch eine Transaktion erreicht wurde. Darüber hinaus wurden rund 263 Millionen Euro in Großteil langlaufenden Emissionen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von circa 8 Jahren platziert, davon wurde mit einem Volumen von circa 118 Millionen Euro auch 2021 ein wichtiger Bestandteil zur Refinanzierung durch die eigene Platzierungskraft bei Kunden im Haus erreicht. Geschäftsentwicklung im Segment Financial Markets Mit der hypo_blue Wohnbauanleihe der Hypo-Wohnbaubank Aktiengesellschaft, bei der die HYPO Oberösterreich als Treugeber und Vertreiber fungiert, konnte die erste nachhaltige Wohnbauanleihe Österreichs begeben werden. Diese wurde zusätzlich mit dem österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte zertifiziert. Im Segment der Wohnbauanleihen zählt die Bank weiterhin zu den führenden Anbietern in Österreich. Im Rahmen der von der Europäischen Zentralbank zur Verfügung gestellten günstigen Langfristtender (TLTROs III) zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wurde an den Tranchen 7 und 9 mit jeweils 100 Millionen Euro teilgenommen. Der Gesamtbetrag, der unter den TLTROs III gezogen wurde, beläuft sich damit auf 600 Millionen Euro (2020: 400 Millionen Euro). Das Volumen ausstehender verbriefter Verbindlichkeiten erhöhte sich daher auf 4.242,8 Millionen Euro (2020: 4.157,5 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich auf 1.235,6 Millionen Euro (2020: 1.194,8 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich auf 1.945,2 Millionen Euro (2020: 1.737,2 Millionen Euro) erhöht, wobei das Volumen stabiler Retail-Einlagen um 11,0 Prozent gesteigert werden konnte. Einlagen von institutionellen bzw. Firmenkunden wurden trotz der Verrechnung von Verwahrentgelten um 89,1 Millionen Euro auf 747,6 Millionen Euro ausgebaut. Die Bank verfügt über eine sehr komfortable Liquiditätsausstattung und übererfüllt die regulatorischen Liquiditätsanforderungen deutlich. Zum Ultimo 2021 lag die LCR bei 196,8 Prozent (2020: 165,7 Prozent).
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